Alles
begann mit ihrer Idee den „Stern von Turin“, meine legendäre
Entdeckung – seit 1730 vier Savoyerschlösser und eine Basilika
errichten rund um die Grenzen Turins ein nicht regelmäßiges aber
immerhin symmetrisches Pentagon - mit dem Rad abzufahren und das
möglicherweise mit vielen anderen. Als würde der Stern in Bewegung
- „in action“ - auf sich aufmerksam machen können und somit nach
fast 300 Jahren aus seinem Dornrößchenschlaf aufwachen. Auf jeden
Fall meinte
sie, um da ein ordentliches Portrait vom Stern aufzunehmen, müsste
er aus seiner Starre befreit werden.
Also
habe ich angefangen die Fahrradrouten zu suchen, die diagonal, also
in der Sternform, die fünf Orte verbinden. Schlussendlich bin ich
den Stern 45 mal abgefahren. Davon 29 mal mit einem sogenanntem
Citybike, 15 mal mit einem Rennrad und einmal mit Turinstar.
Turinstar?
Was ist das?
Also,
Turinstar sollte die Lösung sein, die es mir ermöglicht den Stern,
nach wie vor in die Pedale tretend, auf angenehme Art, mit weniger
Mühe, gemütlicher und auch vielleicht in weniger Zeit, als mit dem
Rennrad benötigt, abzufahren.
Und
inzwischen bin ich auch davon überzeugt, dass das möglich ist. Der
erste Versuch mit dem Prototyp lässt ganz schön Hoffnung aufkommen.
In den ebenen Etappen war ich praktisch
gleich auf mit dem Rennrad und auf der Steigung zur Superga immer
noch schneller als mit dem Citybike.
Mit
ein paar Kunstgriffen am ersten Prototyp müsste es möglich sein den
Stern mit Turinstar mindestens im gleichen Tempo wie mit dem Rennrad
abzufahren und das alles auf gemütlich.
Ich
gebe zu, dass ich bei meiner Suche nach einem bequemen aber auch
leistungsfähigen Fahrrad direkt bei den sogenannten Recumbents, also
den Liegerädern gelandet bin. Da gibt es alle möglichen Sorten und
mehrheitlich eigenartige Modelle. Ich hab mich davon nicht ablenken
lassen und mich von deren Effizienz überzeugt, von der Möglichkeit
dank einer Rückenstütze mehr Kraft auf den Pedalen entwickeln zu können.
Was am Schluss
übriggeblieben ist, war eben die bequeme und effiziente Position. Den Rest hab
ich getrachtet so gut wie möglich zu eliminieren. Das
heißt, dass es da vor allem nichts Liegendes gibt, sondern man sich vielmehr
endlich aus der auf
dem Lenker angeklammert, nach vorn gebeugten Position aufrichtet und man es
sich gleichsam in einem Lehnstuhl mit ausgestreckten Beinen gemütlich
macht. Dank der Rückenlehne gibt es einen Widerstand für den kräftigen Schub
der Beine, der mehr Energie erzeugt als auf traditionelle Weise, stehend, in
die Pedale zu treten.
Trotzdem ich mir
etlicher Fehler des ersten Prototyps, von der Geometrie bis zum Gewicht bewusst
bin, möchte ich nicht mehr zum traditionellen Fahrrad zurückkehren, weder zum
Citybike noch zum Rennrad, um die angenehme Position - aufrecht und gemütlich – in vollen Zügen zu genießen.
Ich glaube sagen zu können, dass Turinstar ein echtes "Urbanbike", oder wie es Maura spezifizierte das "Sittin'bike" schlechthin ist, sozusagen eine Art Harley Davidson mit Pedalen, praktisch ein Chopper mit
Muskelkraftantrieb, oder kurz gesagt ein umweltfreundlicher Easy Rider.
Ist
das, ein umweltfreundliches Urbangefährt, der erste konkrete Beitrag des Sterns von Turin, ein Hinweis zum
Wohl seiner Stadt? Und nicht nur seiner?
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