Nach einigen anderen Runden bin ich auf diese Zeichnung des "Royal Startrek´s von Turin" gekommen, die alle 5 Etappen mit seinen Varianten zeigt plus einem Text, der die verschiedenen Straßen anführt und auf einige Monumente längs der Strecke hinweist, der die einzelnen Distanzen und die notwendige Zeit dafür angibt:
DER ROYAL STARTREK VON TURIN
DIE BLAUE ETAPPE: VOM WASSER ZUR ERDE
Die blaue Etappe führt von Stupinigi nach Superga. Von der Viale Torino biegt man in die Via XXV Aprile ab und nach der Überquerung der „Tangenziale“, also der Tngente, geht es beim Kreisverkehr in die Via Pracavallo, die in den Miraflorespark, bekannt als „Wäldchen von Nichelino“, führt. Den Sangone überquert man mit einer wunderschönen Brücke. Vorbei an den unsichtbaren Resten des Schlosses von Mirafiori, vorbei am Mausoleum der Bela Rosin, bis vor kurzem noch Kultort schwarzer Messen, wird auf einem schnurgeraden alleeähnlichen gefestigten Schotterweg im „Giardino Gustavo Colonetti“ die gelbe Etappe gekreuzt. Nach dem Fahrradweg durch die Via Pio VII wird in die Via Passo Buole abgebogen.
Vorbeigefanren am kultigem Sozialzentrum El Paso und über die Eisenbahnüberführung Turin Savona/Piacenza auf der Südseite des Lingottokomplexes mit Blick auf den olympischen Bogen geht´s runter bis zum Garten des „Corpo Italiano di Liberazione“. Die Architekten können hier einiges bewundern: den „Palazzo del Lavoro“ von Pier Luigi Nervi und Gio Ponti, wie auch den von Gae Aulenti restaurierten „Palazzo Vela“, den sich drehenden fünfzackigen Stern des Turiner Künstlers Gilberto Zorio und die Reste einer historischen Hochbahn. Über eine bequeme Brücke geht´s in den Park „Italia 61“ und für die nächsten 8 oder 9 km, je nach Variante den Pofluss entlang.
Im Valentinopark fängt ein durch und durch grüner Abschnitt an: ein Blick auf die „Fontana dei Dodici Mesi“, den Brunnen der zwölf Monate, auf den „Palazzo delle Esposizioni“, ein weiteres Werk von Pier Luigi Nervi, auf den „Borgo Medioevale“, das mittelalterliche Dorf, auf den botanischen Garten und auf das „Castello Valentino“, dazu die unzähligen Anlegenstellen mit den entsprechenden Erfrischungslokalen vor dem Hintergrund der im Fluss gespiegelten Hügeln. Vom romantischen „Valentino“ zu den „Duri dei Muri“ (vielleicht „hart wie die Mauern“?) nämlich zu den berüchtigten „Murazzi“ (Gemäuer eben!), unter den Augen der Kirche vom Monte Cappuccini, eine zu jeder Tageszeit beeindruckende Passage, außer in den Nächten am Wochenende wann es auch zu Fuß kritisch wird. Bei der Brücke Vittorio Emanuele I gegenüber der Gran Madre am Fuße der grandiosen Piazza Vittorio Veneto fährt man über eine Rampe auf die linke Seite der „Murazzi“ und nach der Brücke Regina Margherita gent´s auf einem festen Schotterweg, wahlweise auf beiden Seiten, dem Fluss entlang.
Je nach Wahl für den Aufstieg auf die Superga überquert man den Fluss entweder bei der Piazza Chiaves auf einer Fußgeher/Fahrradbrücke um auf dem Corso Chieri weiterzufahren, oder bei der Ponte Sassi um sich in die Via Monegro für die zum Teil sehr steile und auch teils geschotterte Strada del Cartman einzufädeln. Die erste Möglichkeit ist etwas länger und für 3, 4 km auch einigermaßen anstrengend, aber führt über eine wunderschöne mit einem Rundblick über die Alpen und dem Protagonisten Monviso versehene Panoramastraße. Die andere Möglichkeit ist entschieden sportlicher: der Höhenunterschied von fast 450 m überwindet man mit gerade 7,5 km statt mit den 14 km der Panoramavariante. Für die trainierten Sportler gibt es dann immer noch die Möglichkeit, die Basilika von Sassi über die Strada comunale di Superga mit Abschnitten bis zu 18% zu erreichen.
Die Gesamtkilometeranzahl ist fast 25 (oder etwas mehr als 30 für die Panoramastraße). Abgesehen von den Pausen dürften dafür 2 ein halb Stunden ausreichend sein.
DIE GRÜNE ETAPPE: VON DER ERDE ZUM HOLZ
Von der Basilika von Superga startet die grüne Etappe. Auch hier gibt es zwei Möglichkeiten in die Stadt hinunterzufahren, nämlich entweder über die Panoramastrße Richtung Pino Torinese mit der Abfahrt im Corso Chieri, oder über die „Diritissima“ der Strada Comunale di Superga. Und dann gibt es immer noch die Möglichkeit über die Strada del Cartman - eigentlich ein Bergfahrradweg, da auf dieser so gut wie kein Verkehr ist sie - abzufahren. Die Panoramavariante ist äußerst reizvoll, bedeutet jedoch weitere Anstiege.
Mit der Panoramvariante kommt man in den Corso Regina Margherita bei der Brücke. Mit der „Diritissima“ hingegen erreicht man ihn nach einer Geraden von fast 2 km auf dem Corso Belgio, wobei die Möglichkeit besteht über eines der Symbole Turins, der Mole Antonelliana, zu „meditieren“. Und schließlich gibt es auch den Fahrradweg entlang der Dora mit Ankunft im Corso Regina bei der Ponte Rossini. Von dort fehlen noch 16 km bis zum Ziel, alle schnurgeradeaus, wovon der längste Teil dem Corso Francia mit fast 12 km entspricht.
Inzwischen geht´s am Viertel der Vanchiglia vorbei zum historischem Zentrum mit Blick von hinten auf den Königspalast und den dazugehörigen Gärten, wie auch auf den Dom mit der gerade restaurierten Kuppel von Guarino Guarini und auf die an der Nordostseite des antiken römischen Quadrilateros, welches von der Via XX Settembre bis zur Via della Consolata reicht, gelegenen Porta Palatina.
Auf der “Porta Palazzo”, eigentlich der Piazza Repubblica, durchquert man eine multiethnische Szene. Für die Architekten gibt es die sogenannte „Wunderlampe Aladin´s“ von Massimiliano Fuksas zu betrachten. Nach dem Rondò della Forca, ein historischer Ort düsterer Erinnerungen, geht´s den Corso Principe Eugenio hinauf. Das hinter der langen Mauer rechts sichtbare Sozialzentrum nennt sich gemäß dem Helden des Sieges über die Franzosen vor über 300 Jahren Prinz Eugen.
Ein wichtiges Gebäude befindet sich an der Ecke Piazza Statuto Corso Francia: entworfen von der Architektengruppe BBPR, in Nachahmung der berühmten “Torre Velasca” in Mailand. Hier fängt Richtung Rivoli der lange „Falso Piano“, also „die falsche, oder besser, täuschende Ebene“, an, mit am Anfang einigen Jugendstil Gebäuden und einem angedeuteten Radfahrweg, der schließlich in der Nebenfahrbahn mündet. Nach der „Tesoriera“ kreuzt man die türkise Etappe, so wie schon die rote im Corso Regina entweder beim sogenannten Rondò Favella oder bei der Via XX Settembre.
Bevor man Turin Richtung Collegno verlässt sieht man rechts die Werksgebäude der Alenia, eine der wichtigsten Produktionsstätten im Flugsektor. Vom Rücken der Eisenbahnüberführung der Strecke Turin Lyon beginnt man den Ankunftsort, das Schloss von Rivoli, auszumachen und nach 5 km über ein paar leichten Steigungen ist man am Fuß des letzten Anstiegs angekommen, der zwar nicht lang ist, aber mit den letzten 200 m doch ziemlich anspruchsvoll. Die vorangehende Fußgeherzone simuliert eine sanfte Annäherung.
Je nach gewählter Abfahrt von der Superga sind wir auf der „Diritissima“ fast 25 km gefahren und etwas mehr als 33 km auf der „Panoramica“. Zeitmäßig würde man etwa 2 Stunden benötigen und etwas mehr für die Abfahrt über die Panoramastraße.
DIE GELBE ETAPPE: VOM HOLZ ZUM FEUER
Vom Schloss Rivoli geht´s runter entweder über die Anfahrt oder über die Via Roma, die das steile Finale umfährt. Einmal wieder im Corso Francia angekommen, biegt man in den Corso Luigi Einaudi ab, setzt auf dem Corso Allamano fort und fädelt sich in die lange Gerade der Strada del Portone ein, wo man über 10 km von einer sanften Neigung profitiert. Wenn man will bietet sich hier ein persönliches Zeitfahren an, in dem man die Industrieperipherie von Rivoli, die Felder von Grugliasco – man sieht auch 2 königliche Scheunen – und schließlich die Peripherie von Turin durchfährt.
Die letzten zwei Kilometer der potentialen Zeitfahrt erschöpfen sich im Corso Settembrini der das Fiatgelände in 2 Stücke teilt, nämlich in ein nördliches und in ein südliches.
Es folgt ein kurzes Stück Fahrradweg in der Via Vigliani, bevor man sich auf der gefestigten Schotterallee im „Giardino Gustavo Colonetti“ wieder findet, auf der Kreuzung mit der blauen Etappe im unterem Zentrum des „Stern von Turins“.
Es geht auf der Via Castello di Mirafiori weiter bis man sich in eine angenehme Überraschung eines Fahrradweges dem Sangone entlang verschlägt. Nach einem Stück zwischen Gemüsebeeten folgt eine enge Passage unter der Eisenbahn Turin Savona/Piacenza. Nach einer extra für den angenehmeren Fahrradtransport ausgerüsteten Fußgängerbrücke sieht man das Schloss von Moncalieri, das Ziel der gelben Etappe.
Nach einer kurzen anspruchsvollen Steigung wird der wundervolle historische Platz überquert und nach einer engen Gasse befindet man sich vor der Masse des Schlosses.
Im Ganzen sind es etwas mehr als 20 km, welche gemütlich, unterstützt vom günstigen Höhenverlauf, sicher in weniger als 1 ein halb Stunden durchfahren werden können.
DIE ROTE ETAPPE: VOM FEUER ZUM ÄTHER
DIE ROTE ETAPPE: VOM FEUER ZUM ÄTHER
Eine schöne lange Abfahrt verleiht uns den richtigen Schwung für die rote Etappe. Nach etwas mehr als 2 km biegt man nach links ab und befindet sich auf einer Fußgänger/Fahrradbrücke aus der Zeit des „Italia 61“. Es geht runter in Spiralenform und weiter zur Kreuzung mit der blauen Etappe auf der bequemen Brücke, die schon in der Gegenrichtung befahren wurde. So ist man vom Ufer der Hügel im Viertel der „Molinette“, einem wichtigem Krankenhauskomplex im mittleren Vorstadtbereich, angelangt.
Über die Via Ventimiglia, Via Genova und schließlich die Via Nizza nähert man sich dem Zentrum, wo es der Achse der Via Roma entlang über die Piazza San Carlo, dem „Salotto“ der Stadt, bis zur Piazza Castello geht.
Um aus dem Zentrum rauszukommen fährt man entweder durch den Eingang im Schlossgitter am Königsschloss vorbei den Dom entlang oder durch die „Giardini Reali“ runter, um dann den Corso Regina Margherita beim Rondò Rivella und somit auch die grüne Route zu überqueren. Von dort aus erreicht man die Dora, der entlang man auf einem Fahrradweg ein gemischtes typisches Turiner Szenario durchfährt. Von der Kreuzung auf dem Corso Giulio Cesare erblickt man ein weiteres Turiner Architekturjuwel, nämlich den Palazzo Gft, die berühmte „Casa Aurora“ von Aldo Rossi. Um den Fahrradweg der Via Stradella zu erreichen erfordert es für die Überquerung der Baustellenbehinderungen der sogenannten „Spina“ etwas Fahrgeschicklichkeit. Auch nach der Station von Madonna di Campagna bedarf es einiger Aufmerksamkeit um die mit einem engen und verparktem Fahrradweg versehene Via Confalonieri zu finden. In Via Savino wartet nach einer Reihe von anonymen Wohngebäuden und Industriehallen als überaschender Abschluss ein in einen Wohnkomplex umgebauter Gutshof.
Die Szene wechselt komplett. Aus dem Märchenambiente rausgekommen befindet man sich vor der Baustelle des „Stadio delle Alpi“, dessen zwei riesigen Pilone daraus hervorschauen. Jetzt fängt das Rush Finale zur Sternspitze an, nämlich zum Königspalast von Venaria, der „Reggia“. Nach der etlichsten, genau gesagt, der 4. Überquerung der „Tangente“ folgt der urbane Bereich von Venaria und nach dem dritten Kreisverkehr an der Ecke vom Kino geht´s in die Via Mensa, der Achse des historischen Kerns, des Schlosses und seiner Gärten.
Die Szene wechselt komplett. Aus dem Märchenambiente rausgekommen befindet man sich vor der Baustelle des „Stadio delle Alpi“, dessen zwei riesigen Pilone daraus hervorschauen. Jetzt fängt das Rush Finale zur Sternspitze an, nämlich zum Königspalast von Venaria, der „Reggia“. Nach der etlichsten, genau gesagt, der 4. Überquerung der „Tangente“ folgt der urbane Bereich von Venaria und nach dem dritten Kreisverkehr an der Ecke vom Kino geht´s in die Via Mensa, der Achse des historischen Kerns, des Schlosses und seiner Gärten.
Es sind etwas mehr als 20 km und sind leicht ohne Mühe in circa 1 ein halb Stunden durchzufahren.
Wenn man will gäbe es auch eine kürzere, aber eher eine semiperipherische Variante, indem man über die Brücke vom Corso Bramante fährt, dann weiter auf einem Teil der „Spina“, auf dem Corso Svizzera, auf der Via Pianezza und beim „Stadio delle Alpi“ wieder auf die Route kommt.
DIE TÜRKISE ETAPPE: VOM ÄTHER ZUM WASSER
DIE TÜRKISE ETAPPE: VOM ÄTHER ZUM WASSER
Für einige Meter kehrt man zurück und man fährt an den von Juvarra geplanten und vor kurzem restaurierten Stallungen, der „Scuderia“, vorbei. Nach ein paar Ecken nach links und rechts geht´s an den königlichen Gärten vorbei. Auf dem Weg zur Villa Cristina erreicht man wieder Turin. Inzwischen ist die „Tangente“ zum 5. Mal gequert geworden, dieses mal in einer Art unterhalb der Brücke befestigtem engem und ruppigem Rohr.
Die Via Primula entspricht der Grenze von Gefängnis und Wohngebiet des Viertels der „Valette“. Die nächste Überraschung wartet in der Via Pianezza. Wenn man den Eingang zu einem Fahrradweg mitten in einer Wiese gefunden hat ist man nach einer weiteren Fußgänger/Fahrradbrückebrücke in der „Pellerina“, ein wunderschöner Park mit mehreren Brücken über die Mäander der Dora, angekommen.
Diese Freizeitoase verlässt man wiederum auf einer Fußgänger/Fahrradbrückebrücke mit Spiralenverlauf. Corso Monte Grappa und Corso Monte Cucco rufen mit einem vielleicht etwas engen aber auf angenehme Art von Bäumen geschütztem Fahrradweg - das ganze Stück entlang bis zu einem weiteren wichtigen Park Turins, nämlich dem „Parco Ruffini“, der auf einer speziell breiten Geraden durchquert wird - in die Realität eines semiperipheren Wohngebiets zurück.
Nach der Überquerung der Eisenbahn Turin Lyon und einem unmittelbarem Schwenk, gerade für 100 m, nach rechts, bevor es in die Via Castelgomberto runtergeht, gibt es hier die Möglichkeit, in der Fahrradwerkstätte des Unternehmens „Triciclo“ etwaige Probleme am Fahrrad zu beheben.
Für die Architekten wäre die Via Filadelfia zu empfehlen, wo sie die Möglichkeit haben sich dem Olympiastadion und dem Eispalast von Isozaki zu nähern, vor allem wenn der Fahrradweg im Corso Agnelli sich in einem besseren Zustand befände und leicht erweitert würde.
Für die Liebhaber des glatten Asphalts geht es bis zum Corso Orbassano in der Via Castelgomberto weiter.
Eine weitere Überraschung wartet im Corso Tazzoli. Mehrere Möglichkeiten bieten sich dem Fahrradfahrer diesen zu durchfahren an und nicht zuletzt befindet sich mitten zwischen den imposanten Fahrspuren ein eleganter - Art Allee - aber etwas rauer Fahrradweg.
Der Hauptsitz von Fiat wird rechts liegen gelassen und nach der Kreuzung mit der gelben Etappe auf dem Corso Settembrini und der 6. und letzten Querung der „Tangente“ fängt das Finale der türkisen Etappe an. Eine lange beeindruckende Allee führt zum Ziel, der wundervollen „Palazzina von Stupinigi“, dem Schloss von Stupinigi, welches noch mit einer Ehrenrunde rund um den Park in Tropfenform versehen werden kann.
Ohne der Ehrenrunde von 2 km ist die durchfahrene Strecke fast 23 km lang, welche mit einem gemütlichem Tempo in ungefähr 1 ein halb Stunden überbrückt werden können.
Auch die türkise Etappe verfügt mit der Via Pietro Cossa und der Via Guido Reni, die in den Corso Tazzoli führt, über eine kürzere aber weniger attraktive Variante.
Alle Etappen zusammen sind je nach Variante von 115 km bis 128 km lang mit einer Gesamtzeit von 8 ein halb oder 9 Stunden: praktisch ein Arbeitstag, sicher anspruchsvoll, aber auch dementsprechend einträglich.
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