Zum
Schloss Rivoli zu radeln ist immer ein aufreibendes Unternehmen.
Immerhin sind es vom Rondo Rivella um die 15 Kilometer in ständig
leichtem Anstieg plus einer nicht
unerheblichen Kopfsteinpflasterschlussrampe. Ist
Turinstar die noch am wenigsten erschöpfende Lösung?
Dem
unendlichen Corso Francia folgend gehen einem die Gedanken
durch den Kopf.
Wenig
Verkehr, die mittlere Spur ist geradezu einladend. Ihr Asphalt ist bedeutend besser als der in der für die Radfahrer vorgesehen
Nebenspur. Auch wenn nicht immer. Trotzdem ist sie mir lieber, da die
Nebenspur oft verstopft ist und ihre vielen Bremsschwellen, die die
Autos eben bremsen sollten für das Fahrrad einfach lästig sind.
Vor
ein paar Jahren war ich in Lingotto bei einem Vortrag über den
zukünftigen „Fahrradplan“, der mir scheint seit ungefähr einem
Jahr in Kraft getreten sein sollte. Soviel ich weiß sind da eine
grössere Anzahl von Fahrradwegen geplant, die mit den der
Restaurierung bestimmten schon
existierenden ein über ganz Turin verbreitetes Netz bilden.
Die
vortragenden Stadträte waren Claudio Lubati und Enzo La Volta,
zuständig für Verkehr und Grünflächen. Junge Signori
und von dem her was ich vernommen habe mit ekologischem
Verständinis.
Trotzdem
erwarte ich mir nicht, dass sie das Fahrradfahrverbot
in gewissen Straßen der Stadt für obsolet befinden.
In
jedem Fall sollte es nicht zu aufwendig sein von diesen Bremsschwellen
in den diversen Straßen, Alleen, Nebenfahrbehnen...gerade mal ein
Element in jeder Richtung zu entfernen, so dass noch immer das Auto
gebremst wird, aber nicht mehr der Fahrradverkehr. Außer der
Erleichterung für die
Fahrradfahrer ein Zeichen des Willens eine weniger wenn
überhaupt „motorisierte“ Stadt, zu gestalten, also defintiv eine Stadt zu
Gunsten ihrer eigenen als auch der ihrer Bewohner Gesundheit?
Am
Schluss der Runde Rivoli - Moncalieri fuhr ich durch die Piazza
Castello, wo ich mich um den Vorplatz von Palazzo Madama niveaufrei
zu erreichen für einige Meter im Querverkehr eingereiht habe. Auch
wenn ich damit niemanden behinderte, einer der Fußgänger in
Erwartung des Grüns protestierte.
Mir
hingegen ging durch den Kopf, dass auch der
Vorrang des Autos in der Stadt schlechthin obsolet sein
könnte. Ohne Zweifel scheint das zur Zeit
vollkommen außer Diskussion. Auch im
Bewusstsein, dass die Stadt an sich ein Wohngebiet ist.
Überwunden
die Entdeckung des Autos könnte man wieder mit den Beinen auf die
Erde kommen im wahren Sinne des Wortes?
Und
ich bin auch schon auf die Superga mit der in zwischen besorgten
Miniübersetzung gefahren. Es ist immer noch nicht das Maximum, aber
zumindest scheint mir - da ich gerade mal
um zwei Schluck Wasser vom „Torello“ zu trinken kurz
stehengeblieben bin - weniger mühsam als
sonst.
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